Bokeh – so funktioniert dieser Fotografie-Trend

20. Februar 2023 | Von: Printzessin vom Druckschloss | Kategorie: Wissenswert
Bokeh ist ein Trick, der ganz einfach anzuwenden ist und viel Spass mit schönen Bildern bringt. In diesem Artikel findest du alles, was du benötigst, um deine eigenen Bokeh-Fotos zu machen. Lass deiner Kreativität freien Lauf!

Wenn du eigene Bokeh-Fotos machen willst, brauchst du zuerst eine Spiegelreflexkamera. Um den optimalsten Effekt zu erreichen, benutzt du am besten ein 50-mm-Objektiv. Falls du kein solches hast, funktioniert es auch mit anderen Objektiven. Das Ganze wird dann einfach etwas aufwändiger. Ausserdem brauchst du noch ein Stück schwarzes Papier, einen Massstab, ein Japanmesser, etwas Klebeband und natürlich Licht. In diesem Beispiel habe ich eine bunte Lichterkette benutzt.

Das Prinzip von Bokeh ist ganz einfach: Bokeh kommt aus dem Japanischen und heisst ins Deutsche übersetzt «unscharf» und «verschwommen». Je grösser man die Blende einstellt, desto unschärfer wird der Hintergrund des eigentlich fokussierten Objektes. In den unscharfen Bereichen des Bildes werden die Lichtpunkte scheibenförmig. Sobald das passiert, nimmt der Lichtpunkt die Form der Blende an. Bei normalen Fotografien ohne Filter werden die Lichtpunkte also rund. Verfälscht man nun künstlich, mit Hilfe eines Bokeh-Filters, die Form der Blende, nehmen die Lichtpunkte die Form des Filters an. Um sich das Ganze etwas besser vorstellen zu können, benutzen wir eine Lichterkette. Jedes Lämpchen entspricht einem Lichtpunkt. Als Filter kann man ein Logo, ein Zeichen, ein Wort, eine Form etc. verwenden. Bei der Wahl des Motivs sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Um dir selbst einen Filter zu machen, schneidest du aus dem schwarzen Papier einen Kreis mit dem Durchmesser deines Objektivs aus. Aus diesem Kreis schneidest du mit dem Japanmesser mittig dein Motiv aus. Jetzt kann der Filter mit Hilfe von Klebeband vorne an deinem Objektiv befestigt werden.

Das hier gezeigte Beispiel wurde anhand einer Schneeflocke erstellt. Schon beim ersten Foto wurde der Filter befestigt. Durch die Schärfe im Bild ist er jedoch nicht erkennbar. Stellt man nun das Bild unscharf, kommt der Filter immer mehr zum Vorschein (siehe unten stehende gif-Animation).

Als Beispiel, wie man solche Fotos verwenden kann, dient die Weihnachtskarte der Jordi AG in Belp. Das Bild kann mit diesem Effekt gut auf die Firma zugeschnitten werden, indem man als Filter eine vereinfachte Version des Firmenlogos verwendet. Um die Karte noch festlicher zu machen, besteht die Lichterkette aus roten und gelben Lämpchen. Das Shooting fand im Wald und bei Nacht statt, was die Weihnachtsstimmung zusätzlich unterstreicht. Um den schwarzen Hintergrund nicht düster wirken zu lassen, sind hier zwei Bilder (mit Hilfe von Photoshop) übereinandergelegt: ein Bild mit Filter (oberes Bild) und eins, das ohne Filter gemacht wurde (unteres Bild). Das Resultat siehst du im ersten Bild dieses Blogposts.

Viel Spass beim Ausprobieren!