Was sind Schmuckfarben und wie werden sie eingesetzt?

20. Februar 2023 | Von: Printzessin vom Druckschloss | Kategorie: Wissenswert , Druckwelt
Im grafischen Gewerbe sind Farben von besonderer Bedeutung. Hier wird mit verschiedensten Farbsystemen und unterschiedlichen Druckverfahren gearbeitet. Nachfolgend erkläre ich euch, was Schmuckfarben sind und welche Rolle diese im Druckgewerbe spielen.

Farbenfrohe Ergänzung zu CMYK

Im Druck können neben dem sehr verbreiteten Vierfarbendruck (CMYK) zusätzlich Schmuckfarben eingesetzt werden. Es gibt verschiedene Farbenhersteller; sehr bekannt ist die Marke Pantone. Das PMS (Pantone Matching System) ist ein Farbsystem, welches hauptsächlich in der Grafik- und Druckindustrie verwendet wird. Es definiert Sonderfarben, auch Schmuckfarben genannt, welche im üblichen Vierfarbendruck nicht immer reproduziert werden können. Die Pantone-Farben entstehen im Gegensatz zum Vierfarbendruck nicht durch das Übereinanderdrucken von Cyan, Magenta, Yellow und Key (=Black), sondern werden als eigenständige Druckfarbe verwendet. Die Farben wirken daher in vielen Fällen reiner und kräftiger als im Vierfarbendruck. Die Farben im PMS sind durch Namen und Nummern gekennzeichnet, damit diese weltweit übereinstimmen und ausgetauscht werden können. Entwickelt wurde das Farbsystem im Jahr 1963 von Pantone LLC, einem amerikanischen Unternehmen.

Die richtige Mischung machts

Das PMS setzt sich aus 14 Basisfarben zusammen. Gemischt aus verschiedenen Farbanteilen, bilden diese alle weiteren Farben des Systems ab. Dargestellt werden die Farben unter anderem in Ringbüchern oder auf Farbfächern (hier kannst du einen Farbfächer bestellen). Da die Wirkung der entsprechenden Farbe auf unterschiedlichen Papiersorten variieren kann, gibt es diese Fächer auch in verschiedenen Ausführungen: unter anderem beispielsweise für gestrichene Papiere (coated) oder ungestrichene Papiere (uncoated). Die Farben werden daher nicht nur durch Nummern, sondern auch durch Papierkürzel gekennzeichnet (98-3-1 C = coated, 39-2-1 U = uncoated usw.). Neben den Farbfeldern und deren Bezeichnung stehen zusätzliche Informationen wie beispielsweise Mischverhältnisse der Basisfarben (Farbrezeptur) oder Symbole, welche kennzeichnen, dass die jeweilige Farbe auch in CMYK oder RGB (additiver Farbraum; Rot, Grün, Blau) dargestellt werden kann.

Kostengünstiger Druck, hoher Wiedererkennungswert

Die Verwendung von Pantone-Farben ist besonders in Firmenauftritten und Logos beliebt, denn es kann zweifarbig (schwarz und Pantone-Farbe) gedruckt werden. Dies ist kostengünstiger, da die Farbe nicht aus CMYK gemischt werden muss, weil sie bereits so als Volltonfarbe existiert. Pantone-Farben verleihen einem Logo ausserdem einen hohen Wiedererkennungswert. Es gibt Firmen, die sich aus diesem Grund sogar eine eigene Pantone-Farbe aus zwei Farbnummern mischen und patentieren lassen.
Die Auswahl an Pantone-Farben ist riesig. Besonders im Trend liegen derzeit leuchtende Neonfarben oder Farben im Metallic-Look.

Übrigens: Bei printzessin.ch drucken wir Briefpapiere, Kuverts und Visitenkarten nach Wunsch mit deiner gewünschten Pantone-Farbe. Das kannst du im Shop bei der Produkt-Konfiguration auswählen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Drucksachen im Offset- und nicht im Digital-Druck produziert werden.

Schmuckfarben sind Kult

Heute ist das PMS nicht mehr aus der Druckindustrie wegzudenken. Laut Angaben von Branchenkennern ist Pantone weltweit in über 100 Ländern tätig. Das Unternehmen bezeichnet sich selber als «Marktführer im Segment der Farbkommunikation und -technologie für die Grafik- und Designbranche, für das Verlags- und Druckwesen sowie die Textil- und Kunststoffindustrie».
Pantone hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Das Unternehmen hat neben Farbfächern und -büchern auch verschiedene Artikel für Fans und Farbenliebhaber auf den Markt gebracht. Erhältlich sind alltägliche Artikel wie Tassen, Stühle, Notizbücher, iPhone-Hüllen und vieles mehr, die im typischen Pantone-Look daherkommen.