Offset- vs. Digitaldruck – was ist genau der Unterschied?

20. Februar 2023 | Von: Printzessin vom Druckschloss | Kategorie: Wissenswert
Je nach Produkt, Auflage oder Papier kommt hinter den Schlossmauern der Printzessin ein anderes Druckverfahren zum Einsatz. Doch worin unterscheidet sich denn eigentlich der Digital- vom Offsetdruck?

Eine andere Technik

Ganz klar ist es einmal die Technik und das Verfahren, die sich grundlegend voneinander unterscheiden. Beim Digitaldruck werden die Daten direkt auf der Digitaldruckmaschine verarbeitet. So wird das Papier in einem Arbeitsschritt mit Hilfe von Lasertechnologie, Ladung und Entladung auf das Papier gebracht.

Das Offsetdruckverfahren ist um einiges komplexer und wird dem indirekten Druckverfahren zugeteilt, da die Farbe nicht direkt auf das Papier gedruckt wird, sondern zuerst durch dutzende von Walzen auf die sogenannte Druckplatte, von der Druckplatte auf den Gummituchzylinder und vom Gummituchzylinder auf das Papier übertragen wird. Es muss vorgängig für jede Druckfarbe (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) eine Druckplatte belichtet werden. Diese Druckplatte ist aus Blech und wird so beschichtet, dass sie überall dort, wo ein Sujet gedruckt werden soll, Farbe annimmt, welche dann später auf das Papier «gerollt» wird. Das Offsetdruckverfahren basiert somit auf dem chemischen Prinzip, dass sich Farbe und Wasser abstossen. Die Platte wird schlussendlich vom Drucktechnologen in die Druckmaschine eingespannt und erst dann kann mit dem Druckvorgang begonnen werden. Noch näher müssen wir aber nicht auf die Technik eingehen. Wichtig für dich ist: Digital- und Offsetdruck sind zwei komplett verschiedene Druckverfahren.

Vor- und Nachteile der beiden Druckverfahren

Die beste Qualität liefert meistens das Offsetdruckverfahren. Es zeichnet sich durch gestochen scharfe Kanten sowie einen sehr feinen Raster aus, der von blossem Auge kaum mehr erkennbar ist. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Digitaldruck ist die Möglichkeit, Sonderfarben wie Pantone drucken zu können. Jedoch ist auch hier die Digitaldrucktechnik mittlerweile aufrüstbar und bei manchen Maschinen ist es theoretisch möglich, speziell angefertigte Farben zu drucken.

Der Digitaldruck hat in den letzten Jahren qualitativ deutlich zugelegt und durch seine Flexibilität an Bedeutung gewonnen. Der Laie wird den Unterschied von Offset- zu Digitaldruck kaum mehr erkennen. Der grosse Vorteil des Digitaldrucks ist die kurze Einrichtezeit, was schnellere Lieferzeiten ermöglicht. Dadurch, dass das Belichten von Druckplatten entfällt, kann ein Druckauftrag innert sehr kurzer Zeit produziert werden. Daher wird bei unseren Expressdrucksachen immer auf den Digitaldruck zurückgegriffen. Beim Digitaldruck ist das Druckbild im Vergleich zum Offsetdruck oft glänzender, da die Farbe auf dem Papier aufliegt und nicht so stark ins Papier einzieht, wie das beim Offsetdruck der Fall ist. Beim Druckschloss kommt allerdings als Digitaldruckmaschine eine Kodak Nexpress zum Einsatz: Diese zeichnet sich unter anderem auch dadurch aus, dass die Farben sehr «ruhig» auf dem Papier «liegen». Lies mehr über die Kodak Nexpress und ihre märchenhafte Druckqualität im Blogpost Qualitätssteigerung im Digitaldruck.

Die Auflage bestimmt das Druckverfahren

Bei der Printzessin richtet sich das Druckverfahren oft nach der Auflage. Es macht keinen Sinn, dass geringe Auflagen im aufwendigen Offsetdruckverfahren produziert werden. Alleine der Aufwand fürs Einrichten der Maschine würde sich für eine geringe Stückzahl nicht rechnen. Daher setzen wir bei tiefen Auflagen das Digitaldruckverfahren ein, wo die Einrichtezeit deutlich geringer ist und die Druckdaten direkt auf die Maschine geschickt werden, ohne dass vorher Druckplatten belichtet werden müssen. Bei höheren Auflagen (in der Regel ab ca. 300 Exemplaren) produzieren wir die Druckaufträge auch im Offsetdruck. Denn wenn die Maschine einmal läuft, so werden in einer Minute bis zu 250 Papierbogen beidseitig bedruckt. Zudem können im Offsetdruckverfahren mehrere Druckaufträge auf ein und demselben Papierbogen platziert werden. Dieser ist sage und schreibe 74 x 106 cm gross. Im Digitaldruck ist das Bogenformat mit 32 x 45 cm deutlich kleiner und jeder Auftrag wird einzeln produziert.

Wichtig für dich: Du kannst bei der Bestellung dein Druckverfahren unter «Auflage» einstellen. Falls deine gewählte Auflage in beiden Druckverfahren verfügbar ist, wählt das System die beste (und günstigste) Variante für dich aus. Möchtest du aber beispielsweise explizit im Offsetdruckverfahren bestellen, kannst du den Filter «Offset» markieren.

So, jetzt bist du bestens informiert und darfst dich schon beinahe als Druckprofi bezeichnen. Hast du weitere Fragen zum Thema, so schreibe es ganz einfach in die Kommentare.